Die Mistel ist das bekannteste, am häufigsten genutzte und am besten untersuchte komplementärmedizinische Arzneimittel in der Onkologie. Dementsprechend wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche klinische Studien zu diesem Therapieverfahren der Anthroposophischen Medizin durchgeführt. Heute gibt es weit über 100 klinische Studien mit unterschiedlichster Methodik. Im Ergebnis zeigen diese Studien überwiegend einen Vorteil für die Misteltherapie. Dies gilt insbesondere für die Verminderung von Nebenwirkungen konventioneller Therapien sowie für die Verbesserung der Lebensqualität (weitere Informationen unter: www.mistel-therapie.de).

Allgemein bekannt ist, dass die Misteltherapie relativ harmlose Begleiterscheinungen mit sich bringen kann, zum Beispiel Hautschwellungen an der Einstichstelle der Spritze. Gelegentlich kann es allergische oder sehr selten anaphylaktische Reaktionen geben. In Deutschland sind acht verschiedene Mistelpräparate erhältlich, fünf aus der Anthroposophischen Medizin und drei aus der Pflanzenmedizin (Phytotherapie).

Trotz dieser weitgehend gesicherten Datenlage gibt es immer wieder kontroverse Diskussion um die Wirksamkeit und Sicherheit der Misteltherapie. Das jüngste Beispiel ist eine von Professor Edzard Ernst im Editorial des British Medical Journal veröffentlichte Auflistung angeblich schwerer Nebenwirkungen. Bei genauerer Analyse des Editorials zeigt sich jedoch, dass die Angaben zur Sicherheit der Misteltherapie entweder harmlose Begleiterscheinungen schilderten oder auf Fehlinterpretationen der Literatur beruhten oder sich sogar überhaupt nicht auf die Misteltherapie bezogen. "Unerwünschte Ereignisse", die parallel zur Misteltherarpie auftraten, wurden als Beschwerden und Komplikationen ursächlich der Misteltherapie zugeordnet - eine inhaltliche Verkettung, die bei seriöser Beurteilung in Medizin und Wissenschaft vermieden wird.

Auch der Bewertung der Wirksamkeit, wie sie im Text von Professor Edzard Ernst vorgenommen wurde, muss widersprochen werden. Das Editorial zitiert Studienzusammenstellungen, die veraltet sind und jüngere Studien nicht berücksichtigen oder die sogar alle Studien, die es zu den häufigsten anthroposophischen Mistelextrakten gibt, explizit ausschließen. Falsch ist auch die Aussage, dass mit der Misteltherapie die konventionelle Tumortherapie ersetzt werde. Fakt ist es stattdessen, dass die Misteltherapie in der Regel zusätzlich zur konventionellen Medizin regulär durchgeführt wird. Dabei wirkt sich die Misteltherapie direkt auf die Lebensqualität aus: Mit Mistel behandelte Krebspatienten fühlen sich insgesamt besser und leistungsfähiger, sie haben mehr Appetit und nehmen wieder zu, sie schlafen besser und sind weniger infektanfällig. Auch wirkt die Misteltherapie stimmungsaufhellend und kann tumorbedingte Schmerzen lindern. In mehreren Studien wurde beobachtet, dass sich unter einer Misteltherapie die Überlebenszeit verlängern kann.

Eine ausführliche Stellungnahme von Dr. med. Gunver S. Kienle, Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie (IFAEMM), finden Sie » hier.

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