Dr. Alfred Längler stellt Elternbefragung zur Anthroposophischen Medizin in der Kinderonkologie in Berlin und New York vor

Von allen Kindern, die in Deutschland eine Krebstherapie bekommen und dabei komplementärmedizinisch behandelt werden, nehmen 27 Prozent anthroposophisch-medizinische Verfahren in Anspruch. Diese und weitere Ergebnisse stellte Dr. Alfred Längler vom Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke kürzlich im Rahmen einer bislang einmaligen retrospektiven Elternbefragung zur Anthroposophischen Medizin in der Kinderonkologie beim "2. Europäischen Kongress für Integrative Medizin" in Berlin und beim "Sixth International Conference" der Society for Integrative Oncology in New York vor. Bereits im Herbst 2008 hatte Längler zusammen mit anderen Autoren in der weltweit bislang größten Studie zur Anwendung der Komplementärmedizin in der pädiatrischen Onkologie gezeigt, dass mehr als ein Drittel der kleinen Krebspatienten parallel zur konventionellen Therapie komplementäre und alternative Behandlungsmethoden erhalten.

Sehr hohe Zufriedenheit der Eltern

Nun konnte Längler seine Ergebnisse von 2008 untermauern und genaue Zahlen für die Anwendung von Anthroposophischer Medizin in der pädiatrischen Onkologie vorlegen. Verschickt wurden Fragebögen an 1.595 Elternpaare, deren Kinder im Deutschen Kinderkrebsregister erfasst sind. Ausgewertet werden konnten 1.063 Fragebögen, so dass sich eine Rücklaufquote von 66,6 Prozent ergibt. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Nach der Homöopathie wurde die Anthroposophische Medizin mit 27 Prozent innerhalb der komplementärmedizinischen Verfahren an zweiter Stelle genannt, genutzt wurden dabei folgende Verfahren: Anthroposophische Arzneimittel (18 Prozent), Mistelpräparate (16 Prozent) und Heileurythmie (3 Prozent). Die Zahlen schlugen sich auch in der qualitativen Bewertung der Eltern nieder: 95,9 Prozent der Eltern würden die Anthroposophische Medizin anderen betroffenen Familien empfehlen.

Anthroposophische Medizin setzt auf Zusammenarbeit

Die vorgestellten Ergebnisse sind noch aus einem anderen Grunde interessant: Immerhin 73 Prozent der Nutzer wandten die Anthroposophische Medizin aufgrund einer ärztlichen Verordnung an - während es bei den Nutzern anderer komplementärmedizinischer Ansätze nur 34,9 Prozent waren. Außerdem hatten 89,8 Prozent der Eltern mit ihrem Arzt über die Einbindung der Anthroposophischen Medizin in die konventionelle Therapie gesprochen (nur 63,9 Prozent der anderen Eltern hatten ihren behandelnden Arzt informiert). Alfred Längler, der gleichzeitig Vorstandsmitglied im Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) ist, sieht darin einen Trend bestätigt: "Vor allem die extrem hohe Rate an ärztlich verordneten Verfahren der Anthroposophischen Medizin und die ebenfalls sehr hohe Rate an Elternhäusern, die mit ihren behandelnden Ärzten über die begleitende Behandlung ihrer Kinder sprechen, zeigt, dass die Anthroposophische Medizin tatsächlich als Erweiterung der Schulmedizin verstanden wird - und nicht als deren Gegensatz. Inzwischen ist bekannt, dass die Anthroposophische Medizin als seriöser Ansatz sehr gut mit schulmedizinischen Methoden kombiniert werden kann." Nun gelte es, so Längler weiter, prospektiv zu untersuchen, welche Behandlungsergebnisse unter Einsatz der Anthroposophischen Medizin erzielt werden konnten.

Gefördert wurde die Studie von der Deutschen Kinderkrebsstiftung und der Software AG Stiftung.

Literatur:
Studie von Längler et al. (2008): Eur J Cancer 44, 2008, 2233
Studie von Längler et al. (2009): Ergebnisse werden in Kürze in Pediatric Blood and Cancer publiziert

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Der DAMiD repräsentiert die Anthroposophische Medizin in allen gesellschaftlichen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Als Dachorganisation vertritt der Verband die übergeordneten Belange und Interessen seiner 17 Mitglieder. Mitgliedsorganisationen sind Berufs- und Patientenverbände, Klinikverband, gemeinnützige Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie Hersteller Anthroposophischer Arzneimittel.